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Projektbeschreibung

auschnitt vom rotulus sanpetrinus

Der Bericht zur Klosterweihe von St. Peter aus dem Rotulus Sanpetrinus gibt auch über die Anwesenheit von zahlreichen Breisgau-Adligen Auskunft.

Das Projekt untersucht exemplarisch das personale Beziehungsgefüge von Adligen, Freien und Ministerialen in einem bestimmten Raum für die Zeit von 1000 bis 1250. Es greift somit nach beiden Seiten über die um 1100 beginnende Zähringerzeit hinaus, einsetzend um die erste Jahrtausendwende, als die Bischöfe von Basel umfangreiche Herrschaftsrechte im Breisgau übertragen bekamen und die Vorfahren der Zähringer als Grafen im Breisgau Fuß fassten, und mit dem Abschluss um die Mitte des 13. Jahrhunderts, gleichzeitig dem Ende der Stauferzeit, um die Neu- und Umorientierung im breisgauischen Adel nach dem Aussterben der Zähringer (1218) noch berücksichtigen zu können.

Dabei wird die prosopographische Methode unter Einbeziehung der Ergebnisse der jüngeren Gruppenforschung in neuer Weise fruchtbar gemacht, indem in Abhebung von traditionellen, vor allem herrschafts- und familienbezogenen Fragestellungen der Adelsforschung ein auf Handlungen und Gruppen ausgerichteter Ansatz gewählt wird. Der Breisgau erscheint dafür als besonders geeignet, weil er eine ausreichend ergiebige Schriftüberlieferung aufweist und im hohen Mittelalter (bis 1218) als fürstliche Kernlandschaft der Zähringer hervortrat. Da der Beobachtungszeitraum die Formierungsphase des Adels über das gesamte Hochmittelalter hinweg umfasst, können längerfristige Entwicklungen untersucht werden, wobei im Unterschied zur bisherigen Forschung die unterhalb der adligen Spitzengruppe rangierenden Herrschaftsträger im Mittelpunkt des Interesses stehen.

In ihrer Funktion als Flucht- und Orientierungspunkte von Adligen, Freien und Ministerialen sind in dieser Zeit vor allem die zahlreichen, in der Reformphase des späten 11. Jahrhunderts gegründeten Klöster näher zu beleuchten, deren reiche Überlieferung die Möglichkeit eröffnet, die sich wandelnden Handlungsspielräume der im Breisgau agierenden Personen und deren Gruppierungen untereinander und gegenüber den verschiedenen hier wirksamen fürstlichen Herrschaftszentren herauszuarbeiten. Als grundlegendes Hilfsmittel dient eine Datenbank, die systematische Analysen der Handlungsspielräume einzelner Personen und der Gefüge, in denen diese agierten, ermöglicht. Auf ihrer Grundlage wird eine monographische Darstellung der Handlungsspielräume und Gruppierungen des Adels im hochmittelalterlichen Breisgau erarbeitet.
 

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